Presserundgang mit Ulrike Ottinger: Mittwoch, 8. Oktober 2025, 12 Uhr
Anmeldung erbeten: hapke.klammeraffe.badsk.de
Pressemitteilung
München, 24. September 2025
„EuropaZelt. Eine Ausstellung von Ulrike Ottinger“
Vom 10. Oktober bis zum 22. November 2025 zeigt die Bayerische Akademie der Schönen Künste Filme, Installationen und Fotografien von Ulrike Ottinger.
Ulrike Ottinger ist Regisseurin, Drehbuchautorin, Kamerafrau, Malerin, Fotografin, Autorin und Kuratorin.
In ihrem Werk verbindet sie Kunst, Kulturgeschichte, Literatur, Theater und Musik mit einem Blick auf die Vielfalt und Verbindungen menschlicher Lebensweisen. Die Grenzen zwischen dokumentarischen, phantastischen und fiktionalen Formen sind dabei fließend.
»Die Realität ist eine Konstruktion, manchmal eine Illusion« (U. Ottinger)
Ausstellungseröffnung:
Donnerstag, 9.10.2025, 19 Uhr
EuropaZelt. Eine Ausstellung von Ulrike Ottinger
Begrüßung: Philip Gröning, Direktor der Abteilung Film- und Medienkunst der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
Einführung: Ingvild Goetz, Kunstsammlerin, Kuratorin und Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
Ausstellung bis 22. November 2025
Öffnungszeiten: Di-Sa 11-17 Uhr
Eintritt: 3 Euro / ermäßigt 1 Euro
Bayerische Akademie der Schönen Künste
Max-Joseph-Platz 3, 80539 München
Tel.: 089 / 29 00 77 0, www.badsk.de
Information:
Zu Ihrer Ausstellung schreibt Ulrike Ottinger:
Was passiert, wenn die Integrität eines Landes und seiner Kultur in ihrer Existenz bedroht ist? Etwa durch sozioökonomische Verwerfungen wie nach der friedlichen Umwälzung von 1989 in Mittel- und Osteuropa oder durch Kriege, wie sie mehr und mehr Länder weltweit überziehen?
Die Ukraine kämpfte und kämpft mit beiden Formen, dem Wegbrechen alter Wirtschaftsverbindungen seit 1989 und dem russischen Eroberungskrieg seit 2022. Ihre Hinwendung nach Europa war die Konsequenz aus den postsozialistischen Veränderungen und Vorwand für die Militärangriffe Russlands. Trotz der physischen Zerstörungen und individuellen wie kollektiven Traumata entwickeln sich in solchen Zeiten des Umbruchs zugleich erfindungsreiche Wege des Selbsterhalts und neue Formen des Gemeinsinns.
Die Ausrufung einer temporären Kulturstadt Europas seit Mitte der 1980er Jahre war Signal eines solchen kollektiven Bewusstseins im europäischen Rahmen: Die einstmals verfeindeten Länder stellten sich unter die Schirmherrschaft ihrer gemeinsamen Kultur. So entstand 1987 für die dritte Station in Amsterdam mein EuropaZelt, das den antiken Mythos der Entführung der Europa neu interpretierte: mit seinen friedlich-spielerischen wie auch gewaltsamen Seiten.
Ab dem Jahr 2000 führten mich anlässlich meines Dokumentarfilms SÜDOSTPASSAGE (2002) und meines Spielfilms ZWÖLF STÜHLE (2004), der Verfilmung des Romans der Odessiter Autoren Ilja Ilf und Jewgeni Petrow von 1928, zahlreiche Reisen in die Ukraine. Dort stieß ich in winzigen Alltagsaspekten wie auch in den strukturellen Veränderungen auf ein unbändiges Streben der Menschen nach einem guten Leben auch unter den veränderten Verhältnissen. Besonders die Frauen hielten die Gemeinschaften im Kleinen und Großen zusammen und bewahrten ihr Selbstwertgefühl noch unter prekärsten Bedingungen.
Ihnen und der Ukraine ist diese Ausstellung gewidmet.
Ulrike Ottinger
Während der Ausstellung wird der Film »Südostpassage« (D 2002, 363 Min.) gezeigt.
Ulrike Ottinger wurde 1942 in Konstanz geboren. Seit 1973 lebt sie in Berlin und realisierte zahlreiche Spiel- und Dokumentarfilme. Ihr aktueller Film DIE BLUTGRÄFIN wird gerade fertiggestellt.
Das Œuvre Ulrike Ottingers umfasst außer ihrem filmischen Werk auch Malerei, Grafik, Fotografie, Theater- und Operninszenierungen sowie die Gestaltung ihrer eigenen Ausstellungen.
Für weitere Informationen: www.ulrikeottinger.com
SAVE THE DATE: Begleitprogramm
Filme von Ulrike Ottinger, Vorführungen Beginn jeweils 18 Uhr:
10.10. Zwölf Stühle (D 2004, 198 Min.), anschließend Publikumsgespräch mit Ulrike Ottinger
14.10. Paris Calligrammes (D/F 2019, 129 Min.)
22.10. Unter Schnee (D 2011, 103 Min.)
30.10. Bildnis einer Trinkerin (D 1979, 107 Min.)
12.11. Freak Orlando (D 1981, 126 Min.)
20.11. Dorian Gray im Spiegel der Boulevardpresse (D 1981, 126 Min.)
Bildmaterial zur Künstlerin und zu den Filmen:
Zugang zum Presseportal von Ulrike Ottinger:
https://www.ulrikeottinger.com/de/pressebereich
Benutzername: pressematerial
Passwort bitte erfragen: hapke.klammeraffe.badsk.de
Bitte bei Abdruck immer nennen: Foto: Ulrike Ottinger © Ulrike Ottinger
Link zur Ausstellung und den Filmvorführungen:
https://www.badsk.de/veranstaltungen/2025/europazelt-eine-ausstellung-von-ulrike-ottinger-0
Weitere Informationen und Anfragen für Fotomaterial:
Volker Hapke-Kerwien
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 089/29 00 77-115
hapke.klammeraffe.badsk.de