Happy New Ears ist eine Initiative der 2004 gegründeten Hans und Gertrud Zender-Stiftung. Diese vergibt in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, der musica viva und BR-KLASSIK des Bayerischen Rundfunks seit 2011 alle zwei Jahre Preise zur Förderung der Neuen Musik.
In Verbindung mit dem Preis für Komposition wird im Anschluss an die Preisverleihung im Rahmen eines musica viva-Konzerts das Königsberger Klavierkonzert von Alberto Posadas mit Florian Hölscher am Klavier unter der Leitung von Duncan Ward im Herkulessaal der Residenz aufgeführt.
Veranstaltungshinweis der musica viva:
Herkulessaal der Residenz
Beginn 20 Uhr
Einführung: 18.45 Uhr
Programm:
Alberto Posadas (*1967)
Königsberger Klavierkonzert (2023)
Benjamin Attahir (*1989)
Al Icha für Violoncello und Orchester (2021)
Karl Amadeus Hartmann (1905–1963)
8. Symphonie für großes Orchester (1963)
Florian Hölscher, Klavier
Jean-Guihen Queyras, Violoncello
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Duncan Ward, Leitung
Eine Veranstaltung der musica viva des Bayerischen Rundfunks, br-musica-viva.de
BRticket
shop.br-ticket.de, 0800 5900 594 sowie an der Abendkasse
»Der Happy New Ears Preis für Komposition – gedacht für wagemutige und nicht am unmittelbaren Erfolg orientierte Kollegen – soll helfen, den Focus der öffentlichen Aufmerksamkeit von den Reproduzierenden wieder hin zum Herzen der Musik zu lenken: zu den die Probleme und Möglichkeiten unserer Zeit verarbeitenden schöpferischen Geistern. Der Happy New Ears Preis für Publizistik zur Neuen Musik möchte Menschen danken, welche in der Arbeit ihres Metiers zum Bilden Neuer Ohren beitragen«. Hans Zender Das musica viva-Konzert wird live im Radio auf BR-KLASSIK gesendet.
Alberto Posadas (*1967)
Nach dem Studium in seiner Heimatstadt Valladolid zog Alberto Posadas nach Madrid, um bei Francisco Guerrero Komposition zu studieren. Schon in seinen ersten Werken zeigte er Interesse an der Beziehung zwischen Musik, Natur und Mathematik als Mittel zur Anwendung exogener Modelle auf den Kompositionsprozess. Dennoch führten ihn seine Entschlossenheit und seine ständige Suche nach der Integration von Ästhetik in diese Verfahren dazu, andere »Modelle« des Komponierens zu verwenden, wie beispielsweise die Übersetzung architektonischer Räume in Musik, die Anwendung von Topologie und Maltechniken oder die Erforschung der akustischen Eigenschaften von Instrumenten auf Mikroebene. Im Jahr 2002 erhielt er den Publikumspreis beim Festival Ars Musica Bruxelles. 2006 erhielt er ein Stipendium der Casa de Velázquez (Madrid), im Jahr 2011 wurde ihm der Nationale Musikpreis des spanischen Kulturministeriums verliehen. 2014 erhielt er außerdem ein Stipendium des Freistaates Bayern als Artist in Residence im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg und 2016 wurde er vom Wissenschaftskolleg in Berlin zum Fellow ernannt.
Seine Werke wurden weltweit von einigen der renommiertesten Interpretinnen und Interpreten aufgeführt, darunter Klangforum Wien, Ensemble intercontemporain, Quatuor Diotima, Ensemble Court-circuit, Ensemble Itinéraire, Nouvel Ensemble Modern, Ensemble Vocal EXAUDI, SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, Orchestre Philharmonique du Luxembourg oder das Orchestre national de France. Seine Musik wurde auf Festivals und bei Konzertreihen wie MUSICA Strasbourg, Ultraschall Berlin, Wittener Tage für Neue Kammermusik, Huddersfield Contemporary Music Festival, Tage für Neue Musik Zürich, Musicadhoy und Operadhoy (Madrid), Donaueschinger Musiktage, Festival d’Automne à Paris und Gaida Festival (Vilnius) aufgeführt. Alberto Posadas unterrichtet seit 1991 Analyse, Harmonielehre und Komposition, zunächst am Konservatorium von Palencia und später am Konservatorium von Mahadahonda in Madrid. Seit 2014 unterrichtet er Komposition im Masterstudiengang »Composición Instrumental Contemporánea« am Centro Superior Katarina Gurska in Madrid.
Christian Utz (*1969)
Christian Utz ist Universitätsprofessor für Musiktheorie/Musikanalyse an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz und Privatdozent an der Universität Wien. Seine wissenschaftliche Arbeit konzentriert sich auf digitale Musikforschung, wahrnehmungssensitive Musikanalyse, Interpretationsforschung und Prozesse der musikalischen Globalisierung sowie die Analyse und Aufführung der Musik Gustav Mahlers. Christian Utz leitete mehrere vom Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) geförderte Forschungsprojekte. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Fachpublikationen zur Musikwissenschaft und Musiktheorie. Zu seinen Monografien zählen Musical Composition in the Context of Globalization: Perspectives on Music History of the Twentieth and Twenty-First Century (transcript 2021) und Unerhörte Klänge: Zur performativen Analyse und Wahrnehmung posttonaler Musik und ihren historischen Voraussetzungen (Olms 2023). Seit 2023 ist er Präsident der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft und gehört seit 2021 dem wissenschaftlichen Beirat des Gustav Mahler Research Centre Toblach an.
Lukas Haselböck (*1972)
Lukas Haselböck studierte Musikwissenschaft, Komposition und Gesangspädagogik in Wien. Seit 2001 lehrt er am Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung an der Wiener Musikuniversität. Er hielt zahlreiche Vorträge, organisierte Symposien (u. a. ein Symposium über Friedrich Cerha und den Kongress ›Klangperspektiven‹ mit Tristan Murail) und publizierte Schriften vor allem über die Musik des 19. und 20. Jahrhunderts (Bücher über Zwölftonmusik, über Friedrich Cerha und zum Thema Klangfarbe). In den letzten 10 Jahren stehen vor allem die Neue Musik sowie die Auseinandersetzung mit Dimensionen des Klanges und der Klangfarbe im Zentrum seiner Forschungen. 2023 habilitierte sich Lukas Haselböck über Gérard Grisey an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden. Lukas Haselböck schrieb instrumentale und vokale Kammermusik, Solokonzerte sowie Opern. Seit 2010 organisiert er die Wiener Neue-Musik-Konzertreihe cercle. Seit einigen Jahren moderiert Lukas Haselböck regelmäßig Sendungen im österreichischen Radio Ö1. Als Sänger wirkt er regelmäßig in Vokalensembles mit.
© Rebecca ter Braak,
Salim(a) Javaid
Salim(a) Javaid (*1991)
Salim(a) Javaid, Saxophon mit Schwerpunkt auf Neuer Musik, ist Gründungsmitglied des international konzertierenden Trio Abstrakt. Salim(a) Javaid arbeitete mit renommierten Komponistinnen und Komponisten wie Isabel Mundry, Alberto Posadas, Pierluigi Billone, Giorgio Netti, Franck Bedrossian, Evan Johnson, Milica Djordjević und Michael Edwards an neuen Werken. Salim(a) Javaid konzertierte auf wichtigen Bühnen und Festivals Neuer Musik, darunter Milano Musica im Teatro alla Scala, CNDM Madrid, Biennale Arte Venedig, Acht Brücken Köln, WDR Funkhaus, Philharmonie Essen, Saxfest Zürich, aDevantgarde-Festival München, Open Music Graz, Hellerau Festival und ZKM Karlsruhe. Salim(a) Javaid studierte Saxophon und Neue Musik an der Hochschule für Musik und Tanz Köln sowie an der Folkwang Universität der Künste in Essen und schloss den Exzellenz-Studiengang Konzertexamen bei Prof. Barbara Maurer an der Folkwang Universität der Künste mit Auszeichnung ab. Salim(a) Javaid hat einen Lehrauftrag am Zentrum für Zeitgenössischen Tanz an der Hochschule für Musik und Tanz Köln inne und ist darüberhinaus international für Workshops sowie Meisterkurse gefragt.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz, Max-Joseph-Platz 3, Platzkarten vergeben.