Vor über 25 Jahren wurden mit den Washingtoner Prinzipien die Grundlagen für eine systematische Auseinandersetzung mit NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgütern gelegt. Seither hat sich die Provenienzforschung – insbesondere in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, den USA und Frankreich – erheblich entwickelt. Doch viele Fragen sind bis heute offen: Immer wieder treten bislang unentdeckte Fälle zutage. Das zeigt, wie komplex die Aufarbeitung bleibt – zwischen akribischer Forschungsarbeit, institutioneller Verantwortung, politischen Rahmenbedingungen und den berechtigten Erwartungen der Anspruchsberechtigten und ihrer Nachkommen. Welche Bedeutung hat Provenienzforschung daher für die Zukunft – zwischen wissenschaftlicher Detailarbeit und gesellschaftlicher Verantwortung? Welche Rolle nimmt sie im Spannungsfeld von Erinnerungskultur, Politik und Recht ein? Der Vortrag nimmt aktuelle Entwicklungen und Befunde zum Ausgangspunkt, um die bleibende Relevanz und die zukünftigen Herausforderungen der Provenienzforschung sichtbar zu machen – als Auftakt für eine Reihe weiterer Gespräche und Perspektiven. M. H.
Prof. Dr. Meike Hopp
2012 Promotion an der LMU München, seit 2019 Juniorprofessur für Digitale Provenienzforschung an der TU Berlin. 2018–2025 Vorsitzende des Arbeitskreises Provenienzforschung e. V. 2025 Berufung als Vorständin der Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg bei gleichzeitiger Berufung als Professorin an die Universität zu Köln. Leitung der Untersuchungskommission Provenienzforschung im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums.
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