Pressemitteilung
München, 3.6.2022
Bialas-Förderpreis-Konzert – Preisträger: Johannes Obermeier
Am 15. Juni 2022, 19 Uhr, lädt die Bayerische Akademie der Schönen Künste zu einem Liederabend im Rahmen des Bialas-Förderpreises ein. Auf dem Programm stehen die Auftragskomposition des Preisträgers Johannes Obermeier sowie Lieder und Balladen von Günter Bialas und Franz Schubert. Ausführende sind die Sopranistin Julia Duscher und Gerold Huber am Klavier.
Anlässlich des 115. Geburtstages des Komponisten Günter Bialas (1907–1995), langjähriges Mitglied der Akademie und Direktor der Abteilung Musik, vergibt die GEMA-Stiftung den Bialas-Förderpreis 2022 zum letzten Mal. Der Preisträger, Johannes Obermeier, erhielt in diesem Zusammenhang von der Bayerischen Akademie der Schönen Künste einen Kompositionsauftrag. Seine vier Lieder nach Gedichten von Friedrich Schlegel, Franz Werfel, Dagmar Nick und Else Lasker-Schüler erklingen im Rahmen dieses Konzerts, das damit ganz im Zeichen der in der zeitgenössischen Musik nur selten fortgeführten Tradition des Kunstlieds steht. Diese Linie wird im weiteren Programm – Liedern von Günter Bialas nach Gedichten von García Lorca und drei Schubert-Liedern – bewusst gezeichnet und hörbar. Die Sopranistin Julia Duscher und der Pianist Gerold Huber, beide mit der anspruchsvollen Gattung bestens vertraut, werden diesen „leisen“ Abend in der Akademie gestalten.
Jürgen Brandhorst, Geschäftsführer der GEMA-Stiftung, wird zu diesem Anlass ein Grußwort sprechen. Gabriele E. Meyer, ausgewiesene Bialas-Expertin und Herausgeberin seines Werkverzeichnisses, führt in den Abend ein. Im Pausengespräch erörtern Dr. Nikolaus Brass, Direktor der Abteilung Musik, und Johannes Obermeier Fragen zur Kompositionstechnik, aber auch zu den Bedingungen junger Künstlerinnen und Künstler im Bereich der zeitgenössischen Musik allgemein.
Das Konzert wird gefördert durch die Friedrich-Baur-Stiftung
Bialas-Förderpreis-Konzert – Preisträger: Johannes Obermeier
Mittwoch, 15. Juni 2022, 19 Uhr
Bayerische Akademie der Schönen Künste
Max-Joseph-Platz 3, 80539 München
Eintritt frei
Programm
Begrüßung und Moderation: Nikolaus Brass, Direktor der Abteilung Musik
Grußwort: Jürgen Brandhorst, Geschäftsführer der GEMA-Stiftung
Einführung: Gabriele E. Meyer
Günter Bialas (1907–1995)
Aus „Lieder und Balladen“ für Sopran und Klavier nach Gedichten von Federico García Lorca (1954)
Vier gelbe Balladen
I. Auf dem Gipfel jenes Berges
II. Die Erde war gelb
III. Zwei Rinder rot
IV. Auf dem Himmel wandle ich
„Fünf Gesänge“ für Sopran und Klavier nach Texten von Federico García Lorca (1971)
I. Lied von den sieben Jungfern
II. Gasel von der Liebe mit hundert Jahren
III. Das Lied will Licht sein
IV. Echo der Uhr
V. Porticus
Nikolaus Brass im Gespräch mit Johannes Obermeier
Franz Schubert (1797–1828)
Lieder nach Gedichten von Friedrich Schlegel
Das Mädchen D 652
Die Rose D 745
Die Sterne D 684
Johannes Obermeier (*1998)
Lieder für Sopran und Klavier, Auftragskomposition (2022),
Uraufführung
Die Glückliche, Gedicht von Friedrich Schlegel
Verliebte Frühe, Gedicht von Franz Werfel
Vorboten, Gedicht von Dagmar Nick
Ich weiß, Gedicht von Else Lasker-Schüler
Ausführende:
Julia Duscher, Sopran
Gerold Huber, Klavier
Biographien:
Johannes Obermeier, 1998 in München geboren, erhielt ab seinem fünften Lebensjahr Klavierunterricht. Als Achtjähriger begann er Saxophon zu lernen und drei Jahre später Trompete. Im Jahr 2012 wurde er in die Klavierklasse von Prof. Olaf Dreßler und die Saxophonklasse von Prof. Koryun Asatryan an der Hochschule für Musik und Theater München als Jungstudent aufgenommen. 2016 begann er das Vollstudium der BWL an der Ludwig-Maximilians-Universität München, das er im März 2022 mit dem Master abschloss. Seit Herbst 2019 studiert Johannes Obermeier zusätzlich im Hauptfach Komposition bei Prof. Jan Müller-Wieland sowie Klavier im künstlerischen Hauptfach bei Prof. Adrian Oetiker an der Hochschule für Musik und Theater München. Er leitet seit mehreren Jahren eine Reihe von Ensembles, unterstützt ehrenamtlich die Arbeit mit jungen Musikerinnen und Musikern und ist immer wieder in Konzerten in und um München zu hören. Dabei ist er auch als Dirigent tätig.
Bereits im Alter von sieben Jahren gewann Johannes Obermeier beim Karl-Lang-Wettbewerb einen ersten Preis. In den Fächern Saxophon, Klavier und Komposition erhielt er bei verschiedenen Musikwettbewerben zahlreiche Preise sowie mehrere Auszeichnungen und Sonderpreise, darunter bei Jugend musiziert und Jugend komponiert Bayern. Er ist Träger des Pegalogospreises 2016, des Günter-Bialas-Förderpreises 2022 der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, 2. Preisträger des Steinway-Förderpreises 2022 sowie Stipendiat des Deutschlandstipendiums. Seine Arbeit führt ihn zusammen mit Musikern wie Volker Banfield, Ian Bostridge, Gerold Huber, Peter Michael Hamel, Donald Sulzen, Yaron Rosenthal, Christian Lauba, Mark Andre und Minas Borboudakis. Seit dem Wintersemester 2021/2022 hält Johannes Obermeier einen studentischen Lehrauftrag im Fach Korrepetition für Instrumentalklassen sowie Oper und Oratorium an der Hochschule für Musik und Theater München.
Julia Duscher studierte Opern- und Konzertgesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und an der Hochschule für Musik und Theater München. Derzeit schließt sie ihr Masterstudium in München bei Prof. Christiane Iven (Gesang) und Prof. Christian Gerhaher (Liedgestaltung) ab. Zu ihrem umfangreichen Repertoire gehören große Oratorien und Passionen ebenso wie das Lied – Barock und Klassik ebenso wie zeitgenössische Musik. In der Saison 2019/20 gastierte sie am Staatstheater am Gärtnerplatz München und debütierte 2021 bei den Salzburger Festspielen in einer Neuinszenierung des „Jedermann“. 2021 gewann sie den zweiten Preis beim „Wettbewerb um den Kulturkreis Gasteig Musikpreis“ in der Kategorie Gesang und ist Finalistin des Wettbewerbs „Neue Stimmen“ der Bertelsmann Stiftung 2022. Seit Herbst 2021 ist sie zudem Stipendiatin der Lied Akademie des Internationalen Musikfestivals Heidelberger Frühling unter der Leitung von Thomas Hampson. 2022 konzertiert sie mit den Münchner Philharmonikern.
Geboren in Straubing studierte Gerold Huber als Stipendiat an der Hochschule für Musik in München Klavier bei Friedemann Berger und besuchte die Liedklasse von Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin. 1998 erhielt er gemeinsam mit dem Bariton Christian Gerhaher, mit dem er bereits seit Schülertagen ein festes Lied-Duo bildet, den Prix International Pro Musicis in Paris/New York, gefolgt von vielen weiteren Preisen. Er ist regelmäßiger Gast bei Festivals wie der Schubertiade Schwarzenberg, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, in Vilabertran (Spanien), bei den Schwetzinger SWR Festspielen, dem Festival d’Aix en Provence sowie dem Rheingau Musik Festival oder in Konzertsälen wie der Kölner Philharmonie, der Alten Oper Frankfurt, dem Wiener Konzerthaus, dem Wiener Musikverein, dem Concertgebouw Amsterdam, der Londoner Wigmore Hall, dem Lincoln Center oder der Armory in New York, dem Teatro della Zarzuela in Madrid, den Konzerthäusern in Dortmund, Essen, Baden-Baden oder dem Salzburger Festspielhaus. Mit seinem farbenreichen, empfindsamen und intuitiven Spiel zählt Gerold Huber zu den führenden Liedpianisten unserer Zeit. Er arbeitet mit einer Vielzahl international renommierter Sängerinnen und Sänger (zusammen), darunter Christiane Karg, Julia Kleiter, Christina Landshamer, Anna Lucia Richter, Tareq Nazmi, Maximilian Schmitt, Franz-Josef Selig und Georg Zeppenfeld. Als Kammermusikpartner konzertierte Gerold Huber u. a. mit dem Artemis Quartett, dem Henschel Quartett oder mit Reinhold Friedrich. Schon seit 2013 ist Gerold Huber Professor für Liedgestaltung an der Hochschule für Musik in Würzburg und erhielt im März 2022 – gemeinsam mit Christian Gerhaher – den Ruf auf dieselbe Position an der Hochschule für Musik und Theater München.
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Volker Hapke-Kerwien
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