Presseeinladung und Pressemitteilung
Verleihung der Happy New Ears Preise der Hans und Gertrud Zender-Stiftung
Freitag, 24. Oktober 2025, Beginn: 17 Uhr
Bayerische Akademie der Schönen Künste
Max-Joseph-Platz 3, 80539 München
Eintritt frei
Verleihung des Happy New Ears Preises für Komposition an Alberto Posadas 
und des Happy New Ears Preises für Publizistik zur Neuen Musik an Christian Utz
Programm
Begrüßung und Verleihung der Preise: Salome Kammer, Direktorin der Abteilung Musik der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
Laudationes: Lukas Haselböck
Alberto Posadas (*1967)
Arietta (2016) für Sopraninosaxophon
Dank der Preisträger
Alberto Posadas
Serán Ceniza (2015) für Sopransaxophon
Salim(a) Javaid, Sopran- und Sopraninosaxophon
Happy New Ears – in Anlehnung an eine prägnant-ironische Aufforderung von John Cage zu vorurteilsfreiem Hören – ist eine Initiative der 2004 gegründeten Hans und Gertrud Zender-Stiftung. Diese vergibt in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, der musica viva und BR-Klassik des Bayerischen Rundfunks seit 2011 alle zwei Jahre Preise zur Förderung Neuer Musik:
* den Happy New Ears Preis für Komposition und
* den Happy New Ears Preis für Publizistik zur Neuen Musik
(in der Jahren 2013 und 2015 wurde zusätzlich auch ein Förderpreis vergeben)
»Der Happy New Ears Preis für Komposition – gedacht für wagemutige und nicht am unmittelbaren Erfolg orientierte Kolleginnen und Kollegen – soll helfen, den Focus der öffentlichen Aufmerksamkeit von den Reproduzierenden wieder hin zum Herzen der Musik zu lenken: zu den die Probleme und Möglichkeiten unserer Zeit verarbeitenden schöpferischen Geistern. Der Happy New Ears Preis für Publizistik zur Neuen Musik möchte Menschen danken, welche in der Arbeit ihres Metiers zum Bilden Neuer Ohren beitragen«. Hans Zender
Hans Zender (1936–2019) wurde in Wiesbaden geboren und studierte Komposition, Klavier und Dirigieren an den Musikhochschulen in Frankfurt und Freiburg. Schon in den fünfziger Jahren besuchte er die Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik und kam dort mit den führenden Komponisten der Avantgarde in Kontakt. Nach seinem Studienabschluss begann er eine internationale Dirigentenkarriere. In Deutschland war er Generalmusikdirektor in Bonn, Kiel und an der Hamburgischen Staatsoper, darüber hinaus war er Chefdirigent des Radio Kamerorkest des Niederländischen Rundfunks und Principal Guest Conductor am Théâtre de La Monnaie in Brüssel. Hervorzuheben ist seine langjährige Tätigkeit als Chefdirigent des Saarländischen Rundfunks und die Zusammenarbeit mit dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg als ständiger Gastdirigent. Von Anfang an widmete er sich aber ebenso intensiv dem Komponieren. Sein umfangreiches kompositorisches Œuvre umfasst Werke verschiedenster Gattungen, darunter auch die drei musikdramatischen Werke Stephen Climax, Don Quijote de la Mancha und Chief Joseph. Von 1988 bis 2000 leitete Hans Zender eine Kompositionsklasse an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, aus der so namhafte Komponistinnen und Komponisten wie Hanspeter Kyburz, Isabel Mundry und José M. Sánchez-Verdú hervorgingen. Für sein künstlerisches Wirken wurde Hans Zender mehrfach ausgezeichnet, darunter mit folgenden Preisen: Kunstpreis des Saarlandes, Frankfurter Musikpreis und Goethepreis der Stadt Frankfurt, hessischer Kulturpreis, Preis der Europäischen Kirchenmusik. Hans Zender war Mitglied der Akademien von Hamburg und Berlin sowie der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 2011 wurde die Happy New Ears-Initiative der Hans und Gertrud Zender-Stiftung ins Leben gerufen, die der Förderung und Unterstützung der Neuen Musik dienen soll.
Veranstaltungshinweis der musica viva des Bayerischen Rundfunks:
80 Jahre musica viva | Karl Amadeus Hartmann zu Ehren
Herkulessaal der Residenz
Freitag, 24. Oktober 2025, Beginn 20 Uhr
Einführung mit Antonia Morin: 18.45 Uhr
Programm
Alberto Posadas (*1967)
Königsberger Klavierkonzert (2023)
Happy New Ears-Preisträger der Hans und Gertrud Zender-Stiftung
Benjamin Attahir (*1989)
Al Icha für Violoncello und Orchester (2021)
Karl Amadeus Hartmann (1905–1963)
8. Symphonie für großes Orchester (1963)
Mitwirkende:
Florian Hölscher, Klavier
Jean-Guihen Queyras, Violoncello
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Duncan Ward, Leitung
Das musica viva-Konzert wird live im Radio auf BR-KLASSIK gesendet.
Eine Veranstaltung der musica viva des Bayerischen Rundfunks
br-musica-viva.de
BRticket
shop.br-ticket.de, 0800 5900 594
sowie an der Abendkasse
Biographien
Alberto Posadas (*1967)
Nach dem Studium in seiner Heimatstadt Valladolid zog Alberto Posadas nach Madrid, um bei Francisco Guerrero Komposition zu studieren. Schon in seinen ersten Werken zeigte er Interesse an der Beziehung zwischen Musik, Natur und Mathematik als Mittel zur Anwendung exogener Modelle auf den Kompositionsprozess. Dennoch führten ihn seine Entschlossenheit und seine ständige Suche nach der Integration von Ästhetik in diese Verfahren dazu, andere »Modelle« des Komponierens zu verwenden, wie beispielsweise die Übersetzung architektonischer Räume in Musik, die Anwendung von Topologie und Maltechniken oder die Erforschung der akustischen Eigenschaften von Instrumenten auf Mikroebene. Im Jahr 2002 erhielt er den Publikumspreis beim Festival Ars Musica Bruxelles. 2006 erhielt er ein Stipendium der Casa de Velázquez (Madrid), im Jahr 2011 wurde ihm der Nationale Musikpreis des spanischen Kulturministeriums verliehen. 2014 erhielt er außerdem ein Stipendium des Freistaates Bayern als Artist in Residence im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg und 2016 wurde er vom Wissenschaftskolleg in Berlin zum Fellow ernannt. 
Seine Werke wurden weltweit von einigen der renommiertesten Interpretinnen und Interpreten aufgeführt, darunter Klangforum Wien, Ensemble intercontemporain, Quatuor Diotima, Ensemble Court-circuit, Ensemble Itinéraire, Nouvel Ensemble Modern, Ensemble Vocal EXAUDI, SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, Orchestre Philharmonique du Luxembourg oder das Orchestre national de France. Seine Musik wurde auf Festivals und bei Konzertreihen wie MUSICA Strasbourg, Ultraschall Berlin, Wittener Tage für Neue Kammermusik, Huddersfield Contemporary Music Festival, Tage für Neue Musik Zürich, Musicadhoy und Operadhoy (Madrid), Donaueschinger Musiktage, Festival d’Automne à Paris und Gaida Festival (Vilnius) aufgeführt. Alberto Posadas unterrichtet seit 1991 Analyse, Harmonielehre und Komposition, zunächst am Konservatorium von Palencia und später am Konservatorium von Mahadahonda in Madrid. Seit 2014 unterrichtet er Komposition im Masterstudiengang »Composición Instrumental Contemporánea« am Centro Superior Katarina Gurska in Madrid.
Christian Utz (*1969)
Christian Utz ist Universitätsprofessor für Musiktheorie/Musikanalyse an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz und Privatdozent an der Universität Wien. Seine wissenschaftliche Arbeit konzentriert sich auf digitale Musikforschung, wahrnehmungssensitive Musikanalyse, Interpretationsforschung und Prozesse der musikalischen Globalisierung sowie die Analyse und Aufführung der Musik Gustav Mahlers. Christian Utz leitete mehrere vom Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) geförderte Forschungsprojekte. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Fachpublikationen zur Musikwissenschaft und Musiktheorie. Zu seinen Monografien zählen Musical Composition in the Context of Globalization: Perspectives on Music History of the Twentieth and Twenty-First Century (transcript 2021) und Unerhörte Klänge: Zur performativen Analyse und Wahrnehmung posttonaler Musik und ihren historischen Voraussetzungen (Olms 2023). Seit 2023 ist er Präsident der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft und gehört seit 2021 dem wissenschaftlichen Beirat des Gustav Mahler Research Centre Toblach an.
Lukas Haselböck (*1972)
Lukas Haselböck studierte Musikwissenschaft, Komposition und Gesangspädagogik in Wien. Seit 2001 lehrt er am Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung an der Wiener Musikuniversität. Er hielt zahlreiche Vorträge, organisierte Symposien (u. a. ein Symposium über Friedrich Cerha und den Kongress ›Klangperspektiven‹ mit Tristan Murail) und publizierte Schriften vor allem über die Musik des 19. und 20. Jahrhunderts (Bücher über Zwölftonmusik, über Friedrich Cerha und zum Thema Klangfarbe). In den letzten 10 Jahren stehen vor allem die Neue Musik sowie die Auseinandersetzung mit Dimensionen des Klanges und der Klangfarbe im Zentrum seiner Forschungen. 2023 habilitierte sich Lukas Haselböck über Gérard Grisey an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden. Lukas Haselböck schrieb instrumentale und vokale Kammermusik, Solokonzerte sowie Opern. Seit 2010 organisiert er die Wiener Neue-Musik-Konzertreihe cercle. Seit einigen Jahren moderiert Lukas Haselböck regelmäßig Sendungen im österreichischen Radio Ö1. Als Sänger wirkt er regelmäßig in Vokalensembles mit.
Salim(a) Javaid (*1991)
Salim(a) Javaid, Saxophon mit Schwerpunkt auf Neuer Musik, ist Gründungsmitglied des international konzertierenden Trio Abstrakt. Salim(a) Javaid arbeitete mit renommierten Komponistinnen und Komponisten wie Isabel Mundry, Alberto Posadas, Pierluigi Billone, Giorgio Netti, Franck Bedrossian, Evan Johnson, Milica Djordjević und Michael Edwards an neuen Werken. Salim(a) Javaid konzertierte auf wichtigen Bühnen und Festivals Neuer Musik, darunter Milano Musica im Teatro alla Scala, CNDM Madrid, Biennale Arte Venedig, Acht Brücken Köln, WDR Funkhaus, Philharmonie Essen, Saxfest Zürich, aDevantgarde-Festival München, Open Music Graz, Hellerau Festival und ZKM Karlsruhe. Salim(a) Javaid studierte Saxophon und Neue Musik an der Hochschule für Musik und Tanz Köln sowie an der Folkwang Universität der Künste in Essen und schloss den Exzellenz-Studiengang Konzertexamen bei Prof. Barbara Maurer an der Folkwang Universität der Künste mit Auszeichnung ab. Salim(a) Javaid hat einen Lehrauftrag am Zentrum für Zeitgenössischen Tanz an der Hochschule für Musik und Tanz Köln inne und ist darüberhinaus international für Workshops sowie Meisterkurse gefragt.
Es würde uns freuen, Sie als Gast begrüßen zu dürfen, und bitten um Anmeldung.
Volker Hapke-Kerwien
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bayerische Akademie der Schönen Künste
Tel.: 089/290077110
www.badsk.de
hapke.klammeraffe.badsk.de