Pressemitteilung
München, 22. April 2024
Das Schöne ist das Symbol des Sittlich-Guten.
Immanuel Kant
Im Zusammenhang mit dem 300. Geburtstag von Immanuel Kant in diesem Jahr organisiert die Bayerische Akademie der Schönen Künste eine Reihe von Vorträgen zum Thema Urteilskraft – Gibt es Maßstäbe für Werte und Wertungen? Die Frage nach Werten und Wertung, die Kants Kritik der Urteilskraft zugrunde liegt, soll auf verschiedene Themenbereiche bezogen werden und als Leitlinie dienen, um Maßstäbe zu reflektieren, die uns bewusst oder unbewusst leiten beziehungsweise für unsere heutige Gesellschaft von Bedeutung sein können.
Die Referenten:
30.4. Wilhelm Vossenkuhl
7.5. Martin Düchs
10.6. Horst Dreier
18.6. Thomas Meier
3.7. Barbara Neymeyr
18.9. Edgar Grande
25.9. Ulrich Pfisterer
Veranstaltungsort: Bayerische Akademie der Schönen Künste, Max-Joseph-Platz 3 in 80539 München
Beginn jeweils 19 Uhr, der Eintritt ist frei
30. April: Auftakt der Vortragsreihe:
Zwecke und Werte in Natur und Kunst. Kants »Kritik der Urteilskraft« und die Freiheit zu urteilen.
Vortrag von Wilhelm Vossenkuhl
Einführung: Winfried Nerdinger
Information:
Werte sind Ergebnisse menschlichen Arbeitens und Wirtschaftens und damit soziale und ökonomische Tatsachen. Werte wie die Grund- und Menschenrechte sollten diesen Tätigkeiten zugrunde liegen. Unter diesen Werten ist die Würde für Kant und das deutsche Grundgesetz der höchste Wert. Grundlagen dieser Werte sind die menschliche Freiheit und die Selbstbestimmung. Einen eigenen Wertcharakter haben die Zwecke der Natur und der Kunst. Es gibt Maßstäbe, die Werte des Arbeitens und Wirtschaftens anhand ihrer Zwecke zu beurteilen. In Natur und Kunst scheinen solche Maßstäbe zu fehlen.
Kant hat in seiner Kritik der Urteilskraft ein Modell vorgeschlagen, das die Freiheit zur Grundlage der Beurteilung des Schönen in Natur und Kunst macht. Die Frage ist, wie tragfähig das Schönheitsurteil Kants als Modell der allgemeinen Beurteilung von Werten in Natur und Kunst und darüber hinaus ist. W. V.
Professor Wilhelm Vossenkuhl war bis 2011 Inhaber des Lehrstuhls I für Philosophie der LMU in München. Von 1986–1993 war er Professor für Philosophie an der Universität Bayreuth. Er hat Bücher über historische, ethische und sprachphilosophische Themen veröffentlicht, u. a. Ludwig Wittgenstein (2003), Die Möglichkeit des Guten (2006), Was gilt. Über den Zusammenhang zwischen dem, was ist, und dem, was sein soll (Hamburg 2021), Ethik und ihre Grenzen (Hamburg 2021), Unsinn. Eine kleine Philosophie für Kinder und Erwachsene (München 2021).
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne unter Tel. (089) 29 00 77-0 / -110 zur Verfügung.