Presseinformation
München, 14. März 2019
Was ist der Wert der Kunst?
Eine Vortragsreihe in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
Auf Anregung von Michael Krüger – noch bis zum Sommer Präsident der Akademie – werfen wir in einer zehnteiligen Vortrags- und Diskussionsreihe die Frage nach der Bedeutung und dem Wert der Kunst auf. Dazu haben wir eine Reihe von Philosophen und Kulturwissenschaftlern gebeten, sich über Kriterien Gedanken zu machen, die den ideellen Wert der Kunst bestimmen könnten.
Termine:
19. März: Thomas Bauer: Die Bedeutung der Kunst
26. März: Daniela Strigl: Lob des Überflüssigen
4. April: Stefan Hunstein und Simon Strauß: Der drohende Verlust der Aura
9. April: Christian Metz: Super Bücher, super Leser, Supermarkt
11. April: Martin Seel: Selbstsein im Anderssein. Was die Künste können
7. Mai: Günter Rohrbach: Die Macht des Geldes
14. Mai: Max Nyffeler: Wo geht es hier bitte zur Neuen Musik? Anmerkungen zur aktuellen Orientierungslosigkeit
16. Mai: Karl Heinz Bohrer: Keine Lebenshilfe!
23. Mai: Karlheinz Stierle: Sprache – die Mitte der Welt. Dichtung – die Mitte der Sprache
4. Juni: Anne-Marie Bonnet: Wert(e) in der Kunst
Veranstaltungsort: Bayerische Akademie der Schönen Künste, Max-Joseph-Platz 3, 80539 München
Beginn: jeweils 19 Uhr.
Der Eintritt zu diesen Veranstaltungen ist frei. Eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn werden am Haupteingang der Residenz Platzkarten vergeben.
Information:
Wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen:
Nietzsches Aphorismus (aus einem umfangreichen und nach wie vor bedeutendem Konvolut über Kunst) wird immer wieder gerne zitiert, wenn es darum geht, die Ansprüche der Kunst durchzusetzen. Deshalb ist die an Kultur interessierte Öffentlichkeit stolz auf ihre Opern, Theater, Museen, Kunstvereine, Konzerthallen und Literaturhäuser in allen größeren Städten und unzähligen Festivals in allen mittleren und kleineren. Man muß die Augen fest verschließen, um der Kunst aus dem Wege zu gehen.
Andererseits wird die Frage nach der Bedeutung und dem Wert von Kunst immer lauter. Millionen ehemalige Leser haben sich in den letzten Jahren geweigert, ein Buch in die Hand zu nehmen; der Film (als Kunst) würde ohne umfangreiche Subventionen nicht mehr existieren; und man reibt sich die Augen, daß einer hundert Millionen Dollar locker hat, um sich ein Swimmingpool-Bild von David Hockney in den Swimmingpool zu hängen; andererseits fehlen ein paar Tausend Euro, um ein hochkomplexes Musikstück ein zweites Mal aufführen zu können.
Wir glauben, daß es notwendig ist, in bestimmten Abständen über den Wert und die Bedeutung von Kunst nachzudenken. Hält sie ein ästhetisches Bedürfnis am Leben, gibt es nach wie vor eine Sehnsucht nach Schönheit, ist es ihr vollkommen gleichgültig, was die Öffentlichkeit über sie denkt?
Wie sieht die Wahrheit aus, gegen die wir uns mit der Kunst zur Wehr setzen sollen? Und gibt es, nach Jahren der »Undurchschaubarkeit« des ästhetischen Urteils, wieder Kriterien, mit denen wir der Kunst zu Leibe rücken können? Michael Krüger
Wir bitten Sie ganz herzlich um einen Hinweis auf diese Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen.
Falls Sie eine Presseakkreditierung oder weitere Informationen wünschen, geben Sie uns bitte kurz Bescheid
(Tel.: 089/29 00 77-110 oder per Mail: hapke.klammeraffe.badsk.de)