Den Rahmen des Konzertes bilden zwei bestehende, gewichtige Vokalwerke. Einerseits das monumentale, postmoderne, aber selten zu hörende a - ronne (Ein Tag in der Bibliothek) von Luciano Berio, dessen hundertsten Geburtstag die Musikwelt 2025 begeht. Andererseits erklingen Teile aus der Partita for 8 Voices von Caroline Shaw, die mit diesem Werk einst als jüngste Komponistin mit dem Pulitzer-Preis für Musik 2013 ausgezeichnet wurde. So werden an dem Abend angloamerikanische und kontinentaleuropäische Linien der Avantgarde brandneuen Kompositionen, die als Aufträge des 18. aDevantgarde-Festivals made by composers realisiert werden, gegenübergestellt. Das junge Münchner Ensemble Vokalzirkel wird hierbei zum ersten Mal in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste zu hören sein. S. K.
aDevantgarde ist ein Zusammenschluss von Komponistinnen und Komponisten, der auf Initiative von Wilhelm Killmayer (1927–2017) – Komponist, Lehrer und ehemaliger Direktor der Abteilung Musik der Akademie – sowie von dessen Studentinnen und Studenten als A/DEvantgarde – Projekte Neuer Musik e. V. im Jahr 1991 gegründet wurde. Seitdem findet das aDevantgarde-Festival biennal in München statt.
Programm
Caroline Shaw (*1982)
Aus Partita for 8 Voices (2009–2012)
I. Allemande
II. Sarabande
Johannes X. Schachtner (*1985)
Amour de la Mante (2022/2025)
multilinguale Partita für sieben Stimmen über einen Text von Frédéric Wandelère (*1949)
Uraufführung
Markus Lehmann-Horn (*1977)
Morgen (2025) für achtstimmiges Vokalensemble nach einem Text von Anne Martin (*1986)
Uraufführung
Luciano Berio (1925–2003)
a - ronne (1975) für acht Sänger
Text: Edoardo Sanguineti (1930–2010)
Eva Kuhn (*1994)
Fix me! (2025) für Vokalensemble
Text: Eva Kuhn
Uraufführung
Der Vokalzirkel präsentiert sich als solistisches Klangkollektiv, das mit seiner für den Konzertbetrieb außergewöhnlich kleinen Besetzung die gesamte Bandbreite der Vokalmusik auslotet – von der sensiblen Intimität kammermusikalischer Klänge bis hin zur erhabenen Wucht chorischer Klanggewalt. Die Mitglieder des Ensembles sind sowohl als Solistinnen und Solisten als auch in renommierten europäischen Chören erfolgreich und verbinden im Vokalzirkel ihre gemeinsame Leidenschaft für Kammermusik. Unter der Leitung namhafter Gastdirigenten wie Yuval Weinberg und Florian Helgath erarbeitet der Vokalzirkel ein facettenreiches Repertoire, das barocke Meisterwerke ebenso umfasst wie zeitgenössische Kompositionen. Das Ensemble gastierte bereits an renommierten Spielstätten wie dem Staatstheater Augsburg, dem Davos Festival, der Stiftskirche Stuttgart, der Allerheiligen-Hofkirche München u. a. 2025 wird der Vokalzirkel zudem bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern zu erleben sein.
Johannes X. Schachtner ist nach seinem Studium und Stipendienaufenthalten in Bamberg und Paris als Dirigent und Komponist tätig. Er leitete Klangkörper wie das Kammerorchester Kremerata Baltica, die Münchner Symphoniker, das Württembergische Kammerorchester Heilbronn, die Nationale Kammerphilharmonie Prag sowie zahlreiche Ensembles im Bereich der zeitgenössischen Musik. Musiktheaterproduktionen führten ihn u. a. an das Vorarlberger Landestheater oder zur Münchener Biennale. Er ist Gründungsdirigent und künstlerischer Leiter von JU[MB]LE, dem Jugendensemble für Neue Musik Bayern, und seit 2025 künstlerischer Leiter des Chorprojekts Bergson Voices im Kunstkraftwerk Bergson in München. Sein umfangreiches kompositorisches Werk wird von international renommierten Solistinnen und Solisten sowie Orchestern aufgeführt. Für die Spielzeit 2024/2025 entstand u. a. ein abendfüllendes Musiktheaterwerk im Auftrag der Bayerischen Theaterakademie August Everding (Uraufführung Oktober 2024). Konzertprojekte führen Johannes X. Schachtner u.a. mit dem Vokalensemble Vokalzirkel und dem Kammerorchester Ventuno (Fürth) zusammen. Für die NDR Radiophilharmonie Hannover entsteht ein neues Orchesterwerk (Uraufführung September 2025).
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz, Max-Joseph-Platz 3, Platzkarten vergeben.