Immer wieder die bohrende Frage: Was machen wir mit unserer Empfindung? In einer Welt der Zahlen und Zuckungen, der Fakes und der Fehler, der Hetze und der Hoffnungslosigkeit – wozu da noch im Inneren graben? Nach außen sind wir unseren Vorfahren ähnlich gebliebenen, aber nach innen?
Dagegen gefragt: Küssen wir nicht genauso wie früher? Wie sich schon Millionen vor uns geküsst haben? Vielleicht werden Spätere einmal auf uns zurückschauen als letzte einer Art. Nachzügler, kurz vor einem evolutionären Sprung. Als jene, die die Fähigkeit zum Empfinden noch besaßen, aber keine richtige Verwendung mehr dafür hatten. Wie eine Art unbrauchbaren Atavismus, der einfach noch da ist, aber nichts mehr kann.
Ein neoromantischer Medley-Abend im Sommer 2025. Mit Schubert und Shelley, Gegenwartskunst und Gegenwartspolitik. Was bedeutet Romantik heute? In welchen ästhetischen, sozialen, politischen Zusammenhängen steht sie? Was kann sie anrichten? In Unordnung bringen? Braucht unser digitalbewirtschaftetes Leben vielleicht genau wieder das: den unmittelbaren Moment? Den Eindruck von Nähe? Und wie ordnet sich das in die Krisenhaftigkeit unserer Gegenwart ein – in die Zeit von Kriegen, der Suche nach einer Zukunft, die den Schutz der Natur und den Zusammenhalt der Gesellschaft verbindet? Kann die Romantik der Spätmoderne Lösungen anbieten? S. S.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass unser Platzangebot begrenzt ist. Daher werden eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am Haupteingang der Residenz, Max-Joseph-Platz 3, Platzkarten vergeben.